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Negative Glaubenssätze – Von stillen Begleitern, die ein erfülltes Leben blockieren…

Hast du schon mal darüber nachgedacht, dass die Probleme, die dir im Alltag und im Job begegnen mit dir zu tun haben könnten? Oder gibt es dir zu denken, dass sich deine Befürchtungen und Vorannahmen immer wieder bestätigen und sich als wahr herausstellen? Sind es bisher immer dieselben Herausforderungen gewesen, an denen du gescheitert bist?

Wenn dir das in irgendeiner Form bekannt vorkommt, dann geht es dir, wie es auch mir viele Jahre ging. Dann ist es möglich, dass auch du von kindlichen Glaubenssätzen (fehl)geleitet wirst, die dich einschränken und davon abhalten, das Leben zu erleben nach dem du dich sehnst…

In diesem Artikel erfährst du, was es mit Glaubenssätzen auf sich hat…Was sind sie, woher kommen sie und warum beeinflussen sie all deine Lebensbereiche? Und wie kannst du sie in dir erkennen?

Was sind überhaupt Glaubenssätze?

Vereinfacht gesagt sind Glaubenssätze tieferliegenden Gedankenmuster, die aus Annahmen, Überzeugungen und Meinungen gegenüber dir selbst und deiner Umwelt bestehen. Sie sind in deinem Unterbewusstsein abgespeichert.

Was ist das Unterbewusstsein?

Stell dir vor, dass das Gehirn einfach ausgedrückt mit zwei Systemen arbeitet. Einem bewussten und einem unterbewussten System. Diese beiden Systeme verbrauchen Energie, jedoch in erheblich unterschiedlichen Mengen. Das unterbewusste System (welches wir Unterbewusstsein nennen) ist extrem effizient, weil es komplett automatisiert mit wiederkehrenden Mustern arbeitet. Mithilfe dieser routinierten Prozesse kann eine für uns kaum vorstellbare Anzahl an Reizen in kurzer Zeit mit geringem Energieeinsatz verarbeitet werden.  Wiederum benötigt das bewusste System, unser Verstand, mit dem wir nachdenken und abwägen, deutlich mehr Energie und arbeitet sehr viel langsamer.

Das erklärt, warum unser Gehirn unser gesamtes Leben bemüht ist, möglichst viele (alltägliche) Vorgänge zu automatisieren, also als schnell abrufbare Muster in unserem Unterbewusstsein zu speichern. Das spart Energie und schont den wertvollen Speicher, den das bewusste Denken (unser Verstand) für Entscheidungen, Stresssituationen und zum Lernen benötigt. Lernen wiederum führt langfristig zu Weiterentwicklung und sichert somit unser Überleben.

Woher kommen Glaubenssätze?

Sie sind also Teil dieses automatisierten unbewussten Systems und wirken unbemerkt als stille Begleiter in uns. Wir haben mit unserem bewussten Verstand keine Möglichkeit auf sie zuzugreifen. Glaubenssätze kommen in der Regel nicht als ein einziger Glaube daher, sondern sind Teil miteinander verstrickter Glaubenssysteme, die sich in den Jahren unseres Lebens aus unseren Eindrücken, Erfahrungen und Überzeugungen aufgebaut haben.

Das Fundament für diese unbewussten Glaubenssysteme wurde in unserer frühen Kindheit gelegt. In einer Zeit, als wir die Welt noch zu einem Großteil ungefiltert und ungeschützt aus dem Unbewussten heraus wahrgenommen haben und uns die Sprache noch nicht zur Verfügung stand. Man geht davon aus, dass diese sog. Prägungsphase ungefähr innerhalb der ersten sieben Lebensjahre stattfindet.

Warum beeinflussen sie all deine Lebensbereiche?

Aus diesem Fundament entstehen dann langfristig all unsere unbewussten Programmierungen und es färbt „die Brille“ durch die wir unser Leben wahrnehmen.  Jeder von uns geht mit seiner individuell gefärbten Brille durch die Welt, und doch gibt es einige negative Glaubenssätze, die in vielen Menschen auf ähnliche Weise ihr Unwesen treiben.

Ich möchte dir im Folgenden von mir erzählen damit du verstehst, welchen Einfluss negative Glaubenssätze auf dein Leben haben können.

Meine Wirklichkeit sah ich viele Jahre durch eine Brille, die von dem Glauben gefärbt war

Ich sei nicht gut genug

Ich sei schuld und

Ich sei nicht liebenswert

Diese Glaubensätze gingen in meinem Fall mit sehr belastenden Gefühlen von Scham, Schuld, Angst und Wut einher. Seit ich denken kann fühlte ich mich schuldig und schämte mich. Und mir war vor meiner Reise zu meinem Neuen Ich nie klar, dass mein inneres Leid von diesen Überzeugungen herrührte. Ich kannte gar keinen anderen Seins-Zustand! Und da meine Brille von diesen Glaubenssätzen getrübt war, legte mein Unterbewusstsein den Fokus ständig auf Menschen und Erfahrungen, die mir meinen Glauben bestätigten.

Ist das nicht verrückt?

Ich nahm alles um mich herum persönlich und war nahezu unfähig Kritik oder Ablehnung zu akzeptieren, geschweige denn damit gesund umzugehen.

Ständig versuchte ich abzunehmen und eiferte fremden Schönheitsidealen und energieraubenden Ernährungstrends hinterher. In meiner damaligen Beziehung und in Freundschaften kam es regelmäßig zu heftigen Streitereien, in denen die treibende Kraft häufig ich selbst gewesen war.

Zu diesem Zeitpunkt meines Lebens befand ich mich noch im Opfermodus und fühlte mich von jedem Menschen abgelehnt und unfair behandelt. Ich entwickelte einen Hang zum Drama, konnte Vergangenes weder akzeptieren noch loslassen und gab vor allem meinen Eltern, Lehrern, bösen Menschen und widrigen Lebensumständen die Schuld an meinen Gefühlen.

Unbewusst entwickelte ich Überlebensstrategien, die mir halfen meine schweren Gefühle zu vermeiden bzw. zu unterdrücken. Sie bildeten routinierte Schutzmuster, die mein Unterbewusstsein im Alltag automatisch abrief. Aus diesem Autopilotmodus formte sich mein Tag.

Tag für Tag.

Jahr für Jahr.

Meine Schutzmuster wurden zu meiner Realität!

Leistungsdruck, Perfektionismus, Schlankheitswahn, Kontrolldrang und emotionales Essen waren Mechanismen meiner Schutzmuster. Ich musste jede Angriffsfläche für Ablehnung oder Kritik vermeiden, denn das konnte mein gebrochenes kindliches Herz nicht überstehen. Ich wollte beweisen, dass ich gut genug und liebenswert bin. 

In der Folge entwickelte ich in meinen Zwanzigern eine Essstörung, die sich rückblickend als meine Chance auf echte Heilung erwies und die Tür zu meinem Neuen Ich öffnete. 

Ich möchte dich an dieser Stelle ermutigen mal ehrlich und liebevoll in dich hinein zu horchen:

Gibt es auch bei dir Lebensbereiche in denen es wiederholt Schwierigkeiten gibt? In denen du dich eigentlich immer unwohl, unzufrieden und nicht wertgeschätzt fühlst? Welche Erfahrungen oder Menschen haben die Macht, dich innerlich so richtig in Fahrt zu bringen?

Wie kannst du sie in dir erkennen?

Darauf gibt es tatsächlich eine einfache Antwort, die lautet:

Durch Selbstbeobachtung.

Und auch wenn die Antwort einfach ist, so ist es im Alltag alles andere als leicht in eine Selbstbeobachtung zu kommen und langfristig zu bleiben. Denn wann kommen wir wirklich dazu uns mit uns selbst zu beschäftigen, welcher Ort ist noch frei von Ablenkung und Reizüberflutung? Zu welcher Zeit ist es still genug, um unseren eigenen Gedanken zu lauschen und die Signale unseres Körpers zu spüren, außer vielleicht in der Nacht?

„Nur ruhig darf es nicht sein, ich muss immer irgendwas im Hintergrund hören“

Ein Satz den ich selber vor einigen Jahren oft von mir gegeben habe, und den ich auch häufig von Freunden und in der Familie höre.

Die Wenigsten von uns haben gelernt mit sich selbst zu sein. Wir halten das, was sich in der Stille zeigt kaum aus und möchten, dass es aufhört. Und wie oft ziehen wir es vor uns vom Flimmern des Fernsehers in den Schlaf gleiten zu lassen, anstatt in Stille und bei schwachem Licht den Tag Stück für Stück im Frieden loszulassen?

Wir sind Meister darin alles außerhalb von uns zu bewerten und im Griff haben zu wollen(müssen). Und wir halten das, was außerhalb von uns geschieht für die wahre Quelle unseres Glücks und gleichzeitig den Ursprung all unseres Übels. Doch geschehen die Dinge wirklich außerhalb von uns?

Meine Antwort darauf ist Nein. Es ist anders herum. Unsere Lebensumstände formen sich aus dem was in uns ist.

Und wenn wir an unserem eigenen Leid beteiligt sind, hätten wir dann nicht auch die Fähigkeit uns an unserem Glück und Erfolg zu beteiligen? Könnten wir uns dann selbst auf Freude und Zufriedenheit ausrichten?

Das muss (noch) nicht deine Antwort sein, beginne damit die (deine) Möglichkeit(en) in Betracht zu ziehen.

Zeit für etwas Neues?

Ich frage mich, wie es zu dem Glauben kam die Erfahrungen die wir erleben, hätten nichts mit uns zu tun? Warum erkennen wir das was wir in anderen sehen nicht auch in uns? Wann wurden wir getrennt?

Jetzt ist die Zeit etwas Neues zu lernen und unseren alten Glauben loszulassen.

Es ist Zeit unser Herz zu öffnen.

Mehr erfahren!

Möchtest du erfahren, wie du es schaffen kannst dich von negativen Glaubensätzen zu lösen? Willst du dich langfristig neu ausrichten? Dann bleibe jetzt dran und erfahre in Teil 2 mehr über 6 Schritte, die dir genau dabei helfen werden!

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Eine Antwort

  1. Ich denke, das Gefühl, dass Erfahrungen nichts mit uns zu tun haben könnten, kommt von der „erlernten Hilflosigkeit“, die viele von uns leider (unbewusst) kennengelernt haben.
    „Als ich ein kleiner Junge war, war ich vollkommen vom Zirkus fasziniert, und am meisten gefielen mir die Tiere. Vor allem der Elefant hatte es mir angetan. Wie ich später erfuhr, ist er das Lieblingstier vieler Kinder.
    Während der Zirkusvorstellung stellte das riesige Tier sein ungeheures Gewicht, seine eindrucksvolle Größe und seine Kraft zur Schau. Nach der Vorstellung aber und auch in der Zeit bis kurz vor seinem Auftritt blieb der Elefant immer am Fuß an einem kleinen Pflock angekettet. Der Pflock war allerdings nichts weiter als ein winziges Stück Holz, das kaum ein paar Zentimer tief in der Erde steckte. Und obwohl die Kette mächtig und schwer war, stand für mich ganz außer Zweifel, dass ein Tier, das die Kraft hatte, einen Baum mitsamt der Wurzel auszureißen, sich mit Leichtigkeit von einem solchen Pflock befreien und fliehen konnte.

    Dieses Rätsel beschäftigt mich bis heute. Was hält ihn zurück? Warum macht er sich nicht auf und davon?
    Als 6- oder 7-Jähriger vertraute ich noch auf die Weisheit der Erwachsenen. Also fragte ich einen Lehrer, einen Vater oder einen Onkel nach dem Rätsel des Elefanten. Einer ihnen erklärte mir, der Elefant mache sich nicht aus dem Staub, weil er dressiert sei.
    Meine nächste Frage lag auf der Hand: „Und wenn er dressiert ist, warum muss er dann noch angekettet werden?“

    Ich erinnere mich nicht, je eine schlüssige Antwort darauf bekommen zu haben. Mit der Zeit vergaß ich das Rätsel um den angeketteten Elefanten und erinnerte mich nur dann wieder daran, wenn ich auf andere Menschen traf, die sich dieselbe Frage irgendwann auch schon einmal gestellt hatten.
    Vor einigen Jahren fand ich heraus, dass zu meinem Glück doch schon jemand weise genug gewesen war, die Antwort auf die Frage zu finden.
    Der Zirkuselefant flieht nicht, weil er schon seit frühester Kindheit an einen solchen Pflock gekettet ist. Ich schloss die Augen und stellte mir den wehrlosen, neu geborenen Elefanten am Pflock vor.

    Ich war mir sicher, dass er in diesem Moment schubst, zieht und schwitzt und sich zu freien versucht. Und trotz aller Anstrengungen gelingt es ihm nicht, wie dieser Pflock zu fest in der Erde steckt. Ich stellte mir vor, dass er erschöpft einschläft und es am nächsten Tag gleich wieder probiert und am nächsten Tag wieder und am nächsten Tag wieder.
    Bis eines Tages, eines für seine Zukunft verhängnisvollen Tages, das Tier seine Ohnmacht akzeptiert und sich in sein Schicksal fügt.
    Dieser riesige, mächtige Elefant, den wir aus dem Zirkus kennen, flieht nicht, weil der Ärmste glaubt, dass er es nicht kann. Allzu tief hat sich die Erinnerung daran, wie ohnmächtig er sich kurz nach seiner Geburt gefühlt hat, in sein Gedächtnis eingebrannt.
    Und das Schlimme dabei ist, dass er diese Erinnerung nie wieder ernsthaft hinterfragt hat. Nie wieder hat er versucht, seine Kraft auf die Probe zu stellen.
    https://www.leben-steht-kopf.de/erlernte-hilflosigkeit
    Dazu finde ich diese Geschichte sehr passend.

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Über die Autorin

Hey, ich bin Anja, Expertin für Mütter mit emotionalem Essverhalten und Gründerin von duinspirierst. 

Auf meinem Blog schreibe ich regelmäßig über persönliche Erfahrungen nach einer überwundenen Essstörung, emotionales Essen und bewusste Ernährung.

In diesem Zusammenhang berichte über einschränkende Glaubenssätze, Gedanken, Gefühle und die Heilung des inneren Kindes♥

Als zertifizierte Coachin für Gefühlsarbeit und ganzheitliche Ernährungsberaterin i. A. möchte ich vorrangig Mütter erreichen, die ein angespanntes Essverhalten haben, mit sich und ihrem Körper unzufrieden sind und zu einer gesunden und zugleich unkomplizierten Ernährung finden möchten.

Mütter, die einen eigenen Weg gehen wollen, um ihren Kindern ein natürliches, authentisches und starkes Vorbild zu sein. ♥

Von Herzen,

Deine Anja 

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