Nie mehr für den eigenen Körper schämen; frei sein, von der Angst ausgelacht zu werden; sich voller Selbstbewusstsein bewegen; im eigenen Körper zu Hause fühlen und eine Entscheidung endlich durchziehen. Ist es das, wonach auch du dich tief in deinem Herzen sehnst?
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ToggleKörperscham… ein Problem, dass vielen Betroffenen nicht bewusst ist
Dieser Beitrag richtet sich an Frauen, die sich für ihren Körper schämen, Angst vor Ablehnung verspüren und/oder das Urteil anderer Menschen fürchten. Jedoch gleichzeitig den tiefen Wunsch in sich tragen, etwas in ihrem Leben für sich selbst zu verändern.
Körperscham verhindert den Erfolg deiner mentalen und körperlichen Fitness, denn sie kostet dich Tag für Tag Unmengen an Energie.
Sie ist derzeit im Internet auch unter dem Begriff #Bodyshaming verbreitet, absolut real und für Betroffene in manchen Situationen unerträglich. Sie findet jedoch selten im Außen, sondern in deinem Kopf statt und löst wiederkehrende Gedanken und Gefühlszustände in dir aus.
Dein Problem sind also vorrangig einschränkende Gedanken und daraus resultierende emotionale Blockaden, die in der Folge dazu führen, dass du entweder gar nicht erst mit irgendeiner Art von Bewegung beginnst oder sie dich zu schnell von deinem Vorhaben abbringen und immer wieder aufgeben lassen.
Solche Blockaden und Gedankenschleifen waren auch mein Ursprung allen Übels, jedoch dauerte es ein paar Jahre, bis ich dieses wahre Problem erkennen konnte. Und so befand ich mich in einem Dauerzustand aus Höhen und Tiefen. Wenn mein Leidensdruck und somit die Motivation etwas zu verändern mal wieder seinen Höhepunkt erreicht hatte, schaffte ich es in sehr guten Phasen ein paar Wochen an einem Sport oder einer Gewohnheitsveränderung dranzubleiben. Doch da meine Motivation nie einer inneren Ausrichtung folgte, sondern abhängig war von äußeren (kurzfristigen) Erfolgen, schaffte ich es nie, meine gewünschten Vorstellungen in echte langfristige Resultate umzusetzen.
Du MUSST keinen Sport machen
Zu Beginn möchte ich dir Mut machen! Denn auch, wenn es in diesem Beitrag vorrangig über Körperscham im Zusammenhang mit Sport geht, so ist es absolut nicht erforderlich deinen Körper durch Sport zu verändern, um dich in ihm wohler fühlen zu können.
Du brauchst, solltest oder musst keinen Sport machen, um ein besserer Mensch zu werden.
Aber du darfst, wenn du es wirklich möchtest.
Denn regelmäßige Bewegung hat einen positiven Effekt auf deinen Körper und dein Wohlbefinden. Das liegt einfach daran, dass unser Körper vom Urzustand her Bewegung braucht. Er ist dafür gemacht, regelmäßig bewegt zu werden.
Ich habe mal irgendwo gehört oder gelesen, dass unser Körper aus gutem Grund aus einem Bewegungsapparat besteht und kein Schonungs-Apparat ist. Ich fand das irgendwie witzig, aber auch logisch und einleuchtend, deshalb ist es mir in Erinnerung geblieben.
Obwohl Bewegung eine so wunderbare und einfache Möglichkeit ist unserem Körper und damit uns selbst etwas Gutes zu tun, steckt in dem Thema für viele Menschen (und vielleicht ist auch bei dir) unheimlich viel Druck. Viele quälen sich in Fitnessstudios, weil sie glauben, dass Spaziergänge oder Fahrrad fahren nichts bringt oder sie bewegen sich nicht, um es einfach zu tun und sich fit zu halten, sondern ihre Motive hängen mit äußeren Faktoren zusammen.
Für wen oder was wollen wir eigentlich wirklich Sport machen?
Ich möchte dich mit diesem Beitrag einladen mal zu hinterfragen, ob du Sport für dich oder in Wahrheit für äußere Faktoren wie Abnehmen oder für andere machen möchtest, um dein Image ein bisschen aufzupolieren oder Anerkennung zu erhalten.
Und unabhängig, was deine Motivation ist, es ist wirklich okay und mir ist all das nicht fremd.
Die Ehrlichkeit zu dir selbst ist ein erster wichtiger Meilenstein auf deinem Weg zu mehr Selbstvertrauen und innerer Freiheit!
Wie oben erwähnt war meine Motivation für Sport, und vor allem zum Joggen immer von äußeren und kurzfristigen Erfolgen abhängig. Sport habe ich nie gemacht, weil es mich im Herzen erfüllt hat, sondern nur um abzunehmen, Essanfälle zu kompensieren oder auch um Anerkennung zu erhalten und mich dadurch wertvoller zu fühlen.
Während meiner Entwicklung zu mehr Selbstvertrauen entschied ich irgendwann eine Bewegungsmöglichkeit zu finden, die mir so ein gutes Gefühl gab, dass ich es schaffen würde langfristig dranzubleiben und diese Bewegung als feste Routine in meinen Alltag zu integrieren. Ich wusste, dass ich mich gern bewege, aber ich hatte auch schon mehrfach umsonst für Mitgliedschaften im Fitnessstudio bezahlt, weil diese Art von Bewegung eben doch nicht dem entsprach, was ich wollte…Mir kam zugute, dass ich wusste, dass ich grundsätzlich sehr gerne laufe.
Jedoch spielt für die drei Schritte, die ich dir gleich verrate keine Rolle welchen Sport du gerne magst bzw. du musst jetzt dafür nicht Läuferin werden 🙂
Warum war meine Körperscham in Verbindung mit Sport ein Problem?
Aber wenn ich doch wusste welche Bewegung mir Spaß macht, warum konnte ich dann vorher nie wirklich lange dranbleiben?
Mein wahres Problem war, dass ich mich für meinen Körper schämte!
Vor allem in Sportkleidung.
Ich traute mich nicht farbige Sporthosen anzuziehen, weil ich nicht wollte, dass jemand meine Cellulite sieht. Und überhaupt konnte ich nur solche Sporthosen anziehen, von denen ich glaubte, dass sie meine Beine schlanker und ebenmäßiger aussehen ließen.
Mein zweites Problem war die Tatsache, dass mein Hintern und meine Beine beim Laufen wackelten (bzw. es heute noch tun). Und vielleicht auch mehr als bei sehr schlanken Frauen. Denn das Wackeln hat eine natürliche Ursache und hängt einfach damit zusammen, dass ich von Natur aus an diesen Bereichen etwas üppiger ausgestattet bin. Das konnte ich aber damals noch nicht akzeptieren und so fühlte sich für mich diese natürliche Bewegung meines Gewebes nicht nur total furchtbar an, sondern ich stellte mir vor, dass sich die Menschen, die mich beim Laufen sahen, über mich lustig machten.
In Gedanken hörte ich sie Sätze sagen wie „Oh guck mal die da, mit ihrem fetten Hintern, wie bei der alles wackelt“.
Und weil ich eine Meisterin darin war mich in meine ungeprüften Gedanken hineinzusteigern, hielt ich diese wirklich für wahr und fühlte mich dadurch noch unwohler und wie eine Versagerin.
Wenn du auch schon mal ähnliche Gedanken oder Gefühle hattest, dann weißt du, dass es so noch viel schwerer ist, regelmäßig dran zu bleiben und vor allem auch dann nicht, wenn du eigentlich durch den Sport ja Anerkennung erhalten möchtest.
Auf jeden Fall lenkte mich dieser Gedankenfilm, den ich immer wieder schob von meinem wahren Problem ab und trennte die Verbindung zu mir und meinen Körpersignalen.
Als ich mein wahres Problem jedoch endlich verstanden hatte, entschied ich ernsthaft einen Weg zu finden, mich von der Angst, was andere über mich denken oder sagen könnten, zu lösen.
Getragen, wurde ich bei meinem Vorhaben von einer bewussten Entscheidung, die ich in einem 1:1 Coaching getroffen und gefühlt habe.
„Ich liebe mich und ich stehe zu mir und dadurch bin ich frei.“
Weil ich wusste, dass nur ich diese Entscheidung selbst in mein Leben bringen kann, und dass dies nur durch Wiederholung und Übung geschieht, nahm ich mir meine Entscheidung für mein Training zu Herzen und entschied, den alten Gedanken keinen Raum mehr zu geben und mich auf meine Zukunft zu fokussieren.
Diese Entscheidung aus dem Coaching und die folgenden Schritte haben mir dabei wirklich geholfen und sie haben meine gesamte Wahrnehmung verändert.
3 Schritte weg von der Körperscham und hin zu mehr Selbstvertrauen
Schritt Nr. 1 Gut über Andere denken
Im ersten Schritt fing ich an ehrlich in mich hinein zu lauschen, was ich über andere Menschen so dachte. Und ich stellte fest, dass ich absolut nicht besser war.
Leider war ich sogar sehr gut darin andere zu verurteilen. Die Erkenntnis rief Scham in mir hervor und ich erkannte, dass meine Ängste vor den Gedanken anderer mit meinen eigenen negativen Gedanken über Andere zusammenhing.
Mir ging damals wirklich ein Licht auf.
Konnte es sein, dass ich das Urteil der Anderen so sehr fürchtete, weil ich selbst so schlecht und gemein über Andere dachte?
Und ich stellte mir die Frage, was passieren würde, wenn ich anfing einfach neutrale oder gute Gedanken über Andere zu denken. Gesagt getan!
Schritt Nr. 2 Vom Positiven ausgehen
Ich begann jedes Mal, wenn ich der Meinung war, jemand hätte mich beim Laufen angeguckt an eine positive Intention zu glauben.
Wo ich mir vorher sicher war, dass der Blick etwas Abfälliges bedeuten müsste, sagte ich mir einfach, dass es genauso gut möglich sei, dass derjenige geguckt hat, weil er mich leiden mochte oder weil er dachte, dass er auch gerne regelmäßig Laufen würde.
Oder vielleicht dachte der Mensch auch einfach gar nichts… 😀
Ich meine Hey, kann doch sein oder?
Es spielt auch hier wieder überhaupt keine Rolle, was der andere wirklich denkt, denn das können wir eh nie wissen. Aber allein die Tatsache, dass ich den Gedanken „Er oder Sie schaut, weil er oder sie mich gut fand oder er/ oder sie schaut, aber es hat gar nichts mit mir zu tun“ für möglich und wahr hielt, half mir mich aus diesem negativen Gedankenkarussell zu befreien.
Schritt Nr. 3 Lächeln und Grüßen
Als letzten Schritt fing ich an, einfach jeden Menschen, der mir auf meiner Laufstrecke begegnete von Herzen ehrlich anzulächeln und zu grüßen. Ich wollte nicht nur Macht meiner Gedanken Kraft dafür sorgen, dass es mir besserging.
Nein, ich wollte das, was ich mir von anderen Menschen wünschte, selbst in die Welt bringen und damit Signale der Verbundenheit und gegenseitiger Wertschätzung aussenden.
Und wenn du das jetzt möglicherweise albern findest und denkst, dass diese Schritte dir nicht helfen können, dann unterschätze nicht die Energie, die uns mit anderen Menschen verbindet.
Denn erinnere dich, Gedanken sind nichts anderes als Energie.
Energie, die auch der andere Mensch unsichtbar von dir empfängt und umgekehrt.
Ich war selbst so überrascht über die positive Auswirkung.
Es war total faszinierend zu erkennen, dass fast jeder sich über diese kleine Geste des Gesehen-Werdens freut und zurück lächelt oder grüßt. Ja, die meisten Menschen können gar nicht anders, als das zu spiegeln, was sie in anderen erkennen.
Und plötzlich fühlte es sich gut an gesehen zu werden wie ich bin, und ich hielt meine negativen Gedanken für immer unwahrscheinlicher.
Was haben die drei Schritte verändert?
Diese drei Schritte haben bei mir dazu geführt, dass ich mir selbst und auch anderen jetzt viel toleranter und liebevoller begegnen kann. Und sie haben mir auch geholfen endlich an meiner Lauf Routine dran zu bleiben und sie fest und mühelos in meinen Alltag zu integrieren, weil die Bewegung mir jetzt endlich mehr Energie schenkt, als sie mich vorher gekostet hat.
Und durch das Wiederholen und Dranbleiben gewöhnte ich mich nicht nur an mein Körpergefühl beim Laufen, sprich das alles wackelt, sondern ich gewöhnte mich auch daran, auftauchenden unsicheren Gedanken einfach keinen Raum zu geben. Dadurch passierte es automatisch, dass ich mich immer wohler und vor allem selbstsicherer beim Laufen fühlte.
Heute trage ich sogar helle Leggings und Cropped Tops, einfach, weil ich es schön finde und Cropped Tops vor allem im Sommer beim Laufen sehr angenehm sind.
Ich habe es geschafft den Teufelskreis aus kreisenden Gedanken und Rückschlägen zu durchbrechen und konnte so nicht nur erfahren, welche Fähigkeiten wirklich in mir stecken, sondern vor allem wie regelmäßige Bewegung meinen Körper langfristig nach meinem positiven Sinne anpasst.
Wenn ich mich jetzt bewege, dann nur noch für mich, weil ich es mag und es mir gelingt bei mir zu bleiben!
Nicht glauben, ausprobieren und erleben!
Das Schöne ist, dass diese Tipps Nichts sind, was du jetzt einfach glauben sollst, sondern du darfst sie für ein paar Wochen ausprobieren und den Unterschied in dir dann selbst erleben.
Ich hoffe ich konnte dir mit diesem Beitrag eine neue Perspektive schenken und dich dazu ermutigen, mehr in dich selbst hinein zu horchen und regelmäßig die wahren Motive für dein Handeln zu hinterfragen.
Denn deine wahren Motive sind liebevolle Hinweise auf das, was du wirklich brauchst 🙂